Bündnis´90 / Die Grünen

Ortsverband Odenthal

Herzenssache 2 - Baugebiete

Landschaft und Grünflächen sind unsere Erholungsräume, die wir nicht nach und nach zubauen wollen. Deshalb sind wir gegen die Ausweisung neuer Baugebiete.

Jedes Neubaugebiet vernichtet Natur, vergrößert das Verkehrsproblem und zieht Investitionen in die Infrastruktur in Form von Schulen, Kindergärten, Straßen, Kanalisation, zusätzliches Verwaltungspersonal etc. nach sich, welches unsere Haushaltsituation noch verschlimmert.
  
Deshalb haben wir eine klare Baustrategie:

  • Keine Ausweisung neuer Baugebiete

  • Lückenschlüsse innerorts

  • Verdichtung auf großen Grundstücken

  • Ökologisches Bauen fördern

Viele Gebiete sind bereits als Baugebiete ausgewiesen. Dies können wir nicht korrigieren. Wir versuchen jedoch die Ausprägungen des Bauens für Odenthal möglichst verträglich zu gestalten.

Details und Fakten zu einzelnen Baugebieten und Bauvorhaben finden Sie nachfolgend.

Faktencheck Bauen

Ponywiese - Entscheidungsweg und Sachstand

Ponywiese - Entscheidungsweg und Sachstand

Die "Ponywiese" ist die Wiesenfläche zwischen dem Seniorenstift "St.Pankratius" und Kreisverkehr Osenau.

Im August und September 2020 wurde mit der absoluten Mehrheit der CDU im Fachausschuss und im Gemeinderat entschieden, die Bebauung auf der Ponywiese zu genehmigen. (Flächenutzungsplan, Bebauugsplan, Städtebaulicher Vertrag)

Die Gemeinderatssitzung fand 5 Tage vor der Kommunalwahl (13.09.2020) statt. 

Das Ergebnis der Kommunalwahl bedeutete das Ende der absoluten Mehrheit der CDU. Mit einer neuen Mehrheit von Grünen, SPD und FDP wurde nach der Wahl versucht, die Bebauung zu stoppen. Es wurde eine juristische Prüfung der Vertragsunterlagen durchgesetzt, welche letztlich die Korrektheit des Vertrages bestätigte.

Vor der Gemeinderatssitzung am 08.12.2020 lag die Genehmigung der Bezirksregierung vor, BM Lennerts hat dann unmittelbar die Genehmigung in einem Sonderamtsblatt veröffentlicht. Damit waren für die Ratssitzung am 15.12.2020 alle Möglichkeiten erschöpft, den Bebauungsplan noch rückabzuwickeln. 

Ein Antrag zur Rücknahme hätte zu diesem Zeitpunkt sowohl die Rückzahlung des Kaufpreises als auch eine Erstattung der Planungskosten bis in den 7-stelligen Bereich für die Gemeindekasse bedeutet. 

Aktuell ist der Sachstand, dass die Investoren in ihren Bauanträgen die Anzahl der Häuser und Wohnungen etwas reduziert haben und noch in letzten Klärungen mit Fachbehörden sind. Die uns zuletzt mitgeteilte Information war, dass die Investoren im Frühjahr 2026 mit den Arbeiten beginnen wollen. 

 

Erbericher Kirchweg

Erbericher Kirchweg

Die Grünflächen, die Landschaftsschutzgebiete in Erberich, am Schlehdornweg und am Erbericher Kirchweg wurden 2019 von der damaligen CDU-Ratsmehrheit in Odenthal als Baulandreserveflächen an die Bezirksregierung in Köln gemeldet. 
Danach haben sich Bürgerinitiativen organisiert und sich dagegen gewehrt. Einen Verbündeten fanden sie bei uns im Ortsverband der Grünen in Odenthal.
Ein überwältigend gutes Wahlergebnis für uns Grüne in Odenthal bei der Kommunalwahl 2020 ermöglichte neue Mehrheitsverhältnisse. Damit ergab
sich auch die Chance, auf Rücknahme der Baulandreserveflächen und Erhalt der Landschaftsschutzgebiete. 
Im März 2021 haben die Grünen einen Antrag auf Rücknahme der Baulandreserveflächen gestellt, der mehrheitlich angenommen wurde.
Im Regionalplan sind die genannten Flächen weiterhin als Grünflächen ausgewiesen und wir Grüne wollen, dass dies auch so in Zukunft bleibt.

 

"Lange Gerade" zw. Neschen und Scheuren

"Lange Gerade" zw. Neschen und Scheuren

Bei dem Gebiet der "Langen Gerade" handelt es sich um eine Freifläche nordöstlich an der Scheurener Straße (zwischen Scheueren und Neschen). Diese Fläche war im Jahr 2019 als Baulandreserve im Regionalplan vorgesehen (siehe 6/0847/3).

Bündnis 90/ Die Grünen hat sich bei der Kommunalwahl 2020 zum Ziel gesetzt, die Baulandreserve der „Langen Gerade“ aus dem neu zu erstellenden Regionalplan zu streichen. Für uns ist dieser Grünabschnitt eine wichtige Trennung für die Ortsteile, Ausblick in die Landschaft bleibt erhalten und die Fläche steht weiterhin landwirtschaftlicher Nutzung zur Vefügung.

Mit unserem Antrag vom 08.03.2021 haben wir die Streichung der aus dem Regionalplan beantragt und erfolgreich umgesetzt (siehe 6/0847/4).

Ausblick: 

Unser Ziel ist es, auch zukünftig diese Fläche nicht als Baulandreserve vorzusehen. Eine neue absolute CDU-Mehrheit könnte den Beschluss vom 25.03.2021 rückgängig machen.

Bebaungsplan "Pennywiese"

Bebaungsplan "Pennywiese"

Bei der Pennywiese in Osenau handelt es sich um eine große Wiese hinter dem Pennymarkt, eingegrenzt durch die Dhünn, die erste Bebauung am Osenauer Berg sowie der Gemeindegrenze nach Leverkusen. Es gibt bereits seit dem Jahr 2003 einen rechtskräftigen Bebauungsplan Nr 45.A, der eine Bebauung von über 50 Einfamilienhäusern zulässt.

Durch die Anfrage eines Investors in den letzten Jahren könnte dieser Bebauungsplan derart verändert werden, dass anstelle von Einfamilienhäusern eine Pflegeeinrichtung, eine Kindertagesstätte sowie mehrere Häuser mit Mietwohnungen entstehen könnten.

These: Die Grünen ermöglichen mit ihrer Zustimmung die Versiegelung der Auenwiese.

Fakten:
Der aktuelle Bebauungsplan 45a ist rechtkräftig seit dem 21.2.2003 (siehe https://rbk3.rbkdv.de/bauleitplaene/) Mit den Vorgaben dieses Bebauungsplanes wäre eine Bebauung von Einfamilienhäusern möglich.

Eine Rücknahme dieses Bebauungsplanes ist nicht ohne die Gefahr von Regressansprüchen möglich.

Der aktuelle Investor ist in den letzten Jahren mehrfach auf den Rat zugegangen, mit der Absicht, den Bebauungsplan zu verändern. Ziel des Investors ist der Errichtung eine Altenpflegeeinrichtung nach modernem Standard. Dies würde alle Aspekte des Lebens im Alter berücksichtigen. Eine derartigen Einrichtung gibt es in Odenthal aktuell nicht. Der Bedarf ist gemäß Studien des Rheinisch-Bergischen-Kreises, insbesondere fehlen in Odenthal entsprechende Einrichtugnen. 

Wir haben der Neuaufstellung des Bebauungsplans Nr. 84 (Hofer Aue) im Ausschuss Pl&B am 06.06.2024 zugestimmt.

Die Wiesenfläche ist nicht als Überflutungsfläche der Dhünn ausgewiesen. 

Unsere Position:

Wir begrüßen die Errichtung einer Altenpflegeeinrichtung (Stationäre Pflege, Tagespflege, betreutes Wohnen).
Da es sich bei dieser Fläche um bereits ausgewiesenes Bauland handelt, bevorzugen wir die Bebauung mit einer  Altenpflegeeinrichtung. Die Gebäude sollen ncht höher sein als die Umgebungsbebauung.

Der Investor plant zudem die Errichtung von mehreren Miethäusern. Die Massivität wird von uns aktuell kritisch gesehen. 

Wenn es zu einer Anpassung des Bebauungsplans und Entwicklung eines Städtebaulichen Vertrages kommt, ist für uns wichtig, dass ein Bau der Altenpflegeeinrichtungen garantiert ist und nicht am Ende aus Kostengründen nur die Mietwohnungen entstanden sind. Bei den Mietwohnungen werden wir auch auf einen Anteil an sozialem Wohnungsbau dringen. Ökologisches Bauen ist uns ebenfalls wichtig (Entwässerung auf dem Gelände, viel Grünflächen, viel PV-Anlagen, geringe Flächenversiegelung).

 

Ehemaliges Baumschulgelände in Osenau

Ehemaliges Baumschulgelände in Osenau

Historie und Fakten zur Fläche der ehemaligen Baumschule und Dhünnuferbereiche in Osenau:

Die Baumschule Korf wurde 1938 gegründet, nach Aufgabe des Betriebs wurde die Fläche im Jahre 2024 verkauft. Im Flächennutzungsplan ist die gesamte Fläche, einschließlich des Bereiches zur Dhünn als landwirtschaftsliche Nutzfläche festgelegt.

Die Dhünn und ihre Uferbereiche sind Teil des FFH-Gebietes (Fauna-Flora-Habitat), welches auch an die EU gemeldet ist.

Die Teilfläche „Auf dem Büngertchen“ (Besitz Wuppverband) ist als Überschwemmungsgebiet (HQ 100) in der Hochwassergefahrenkarte eingetragen. 

Insbesondere das Klärwerk ist als überflutungsgefährdet eingetragen. Daher wurde im November 2024 vom Wupperverband beschlossen, das Klärwerk mittel- bis langfristig aufzugeben, sobald die neue Kläranlage des Verbandes in Leverkusen in Betrieb genommen wird.

Informationsmöglichkeit zu Überschwemmungswahrscheinlichkeiten sind für alle Bürgerinnen und Bürger einsehbar: Fließwegsimulation vom Kreis, interaktive Simulationskarte im Netz abrufbar (Rheinisch-Bergischer Kreis).

2024 hat der Rat mit knapper Mehrheit eine Umwandlung der landwirtschaftlichen Fläche in ein Gewerbegebiet/ Mischgebiet verhindert.

Die Fläche ist mit den Stimmen der Grünen im Regionalplan weiterhin als landwirtschaftliche Fläche eingetragen.

Wir Grünen werden weiterhin dafür eintreten, dass diese Fläche landwirtschaftlich genutzt wird und als Überflutungsfläche erhalten bleibt.

Bebauungsplan "Michaelshöhe"

Bebauungsplan "Michaelshöhe"

Im Ortsteil Neschen zwischen den Straßen Michaelshöhe und Krämergasse existiert ein Baugebiet, welches vor der Kommunalwahl 2020 detailliert geplant und mit großer Mehrheit beschlossen wurde.

Seit 2019 gilt der rechtskräftige Bebauungsplan Nr. 79 (siehe 6/0871), veröffentlicht im Amtsblatt am 15.05.2019

Wir werden diesen rechtskräftigen Bebauungsplan nicht rückgängig machen. 

Bebauungsplan Bohn

Bebauungsplan Bohn

Seit einiger Zeit gibt es einen Investor, der die Baugebiete Blecher I und II - Bohn überplanen möchte.

Die beiden Flächen sind im Bebauungsplan seit Ende 1978 ausgewiesen, wurden aber bis jetzt nicht bebaut.
Dies hat sicherlich auch damit zu tun, daß es schwierig ist, die Zufahrt zu den Baugebieten adäquat zu gewährleisten: 
Rosenweg, Talweg sowie Stichweg Bohn zu schmal für Begegnungsverkehr bzw. Am Telegraf schon ausreichend mit dem übrigen Siedlungsverkehr ausgelastet.

Nun ist seit ca. 2 Jahren ein Investor tätig, der sich angeblich einen signifikanten Anteil an den Grundstücken gesichert hat und die Baugebiete erschließen will.
Dieser ist bis jetzt noch nicht auf die Fraktionen mit einem Erschließungsplan zugekommen. 

Investor und Verwaltung hatten zuletzt Anfang diesen Jahres ein Gespräch, weitere Informationen oder Details sind uns nicht bekannt.

Unsere Position:
Wir Grünen sind gegen die Bebauung und Versiegelung der beiden Gebiete, da diese mit die letzten größeren Grünflächen innerhalb Blechers darstellen.
Neben dem Naturerhaltungsaspekt geht es hier natürlich auch darum, daß große Flächen versiegelt würden, was bei Starkregenereignissen bei den abschüssigen Flächen zu einer Entwässerungsproblematik führen würde.
Des Weiteren sehen wir hier eine Verkehrsproblematik. Auch würde die Erschließung der beiden Gebiete weitere Infrastrukturkosten für die Gemeinde mit sich bringen.

Küchenbergerstr. - Im Hasenbusch

Küchenbergerstr. - Im Hasenbusch

Im Ortsteil Küchenberg gab es im Frühjahr 2025 eine Antrag auf Änderung des Bebaungsplans für den Bereich am Ende der Küchenbergerstraße - Im Hasenbusch. 

Aktuell steht dort ein großes Einfamilienhaus am Ende des Siedlungsbereiches, angrenzend an Wiesen und Felder. Der Besitzer wollte mit seinem Antrag die Voraussetzungen schaffen, dass zukünftig dort 5 Einzelhäuser auf seinem Grundstück errichtet werden können, sowie ein weiteres Baugrundstück entlang des Weges nach Unterbech.

Wir Grünen konnten diesem Antrag nicht folgen, für uns eine zu gravierende bauliche Erweiterung am Siedlungsrand. Eine Mehrheit von CDU und SPD stimmte für diesen Antrag, der damit angenommen war.