Raumnot am Schulzentrum

Das Thema Hochwasser in Verbindung mit Starkregen hat uns alle in Odenthal sehr überrascht. Viele Menschen gerieten in Notlagen. Keller liefen voll und es dauerte Tage bis die Dhünnanwohner das Wasser und die Feuchtigkeit endlich aus den Häusern herausbekamen. Aber nicht nur an der Dhünn wurden die Anwohner überrascht. Beispielsweise entlang der Scherf gab es ebenfalls katastrophale Zustände.

Die Feuerwehr arbeitete rund um die Uhr und half wo sie nur konnte. Die Grundschule im Schulzentrum muss noch bis zum Oktober ausgelagert werden. Jedoch ist die Gemeinde optimistisch nach den Herbstferien die Räumlichkeiten wieder in Betrieb zu nehmen. Hier wurde sehr effizient gearbeitet.

In der Frage der Raumnot am Schulzentrum sollte zunächst einmal grundlegendes festgehalten werden:

Seitens des Gymnasiums und der Realschule wird seit Jahren notwendiger Raumbedarf für eine gute Unterrichtsgestaltung angemahnt. Mit der Rückkehr zu G9 im Gymnasium wird sich die Raumsituation weiter verschärfen. Daher sind Verwaltung und Politik seit 2 Jahren auf der Suche nach möglichen Erweiterungsbauten.

Die Suche nach gänzlichen neuen Standorten in Odenthal-Mitte hat kein Ergebnis gebracht. Bedenken aus Sicht des Naturschutzes, einer guten ÖPNV-Anbindung sowie Eigentumsverhältnisse lassen es nicht zu, diese Ideen erfolgversprechend weiter zu verfolgen.

Also bleibt nur die Suche nach Erweiterungen auf dem Campusgelände.

Seitens der Verwaltung sind diverse Vorschläge im Schulausschuss präsentiert worden, von denen letztlich wohl nur die Option umsetzbar ist, die jetzt gemäß Mehrheitsbeschluss im Ausschuss weiterverfolgt wird:
Ein 2-stöckiger Neubau zwischen Grundschule und Einfahrt auf das Schulgelände. Diese Variante wird das notwendige Minimum des Mehrbedarfs von 8 Fach- und Klassenräumen umfassen können. Ggfs. ist auf einer Teilfläche des neuen Gebäudes ein drittes Geschoss zu prüfen, um 2 weitere Räume zu schaffen.
Natürlich bewerten auch wir die Lage im Einzugsbereich der Dhünn als kritisch. Es bleibt genauestens zu prüfen, gemeinsam mit den entsprechenden Fachbehörden, wie die Sicherheit eines neuen Gebäudes best möglichst gewährleistet werden kann.

Auch möchten wir gerne die Option die verbleibende Schulhoffläche als Retentionsfläche zu nutzen fachlich abwägen lassen. Hier gibt es bereits Beispiele in Düsseldorfer Schulen, die in einem WDR-Beitrag beschrieben wurden.
Ebenso ist zu prüfen, inwieweit die vorhandenen Flachdächer am Campus begrünt werden können, sodass dann Regenwasser aufgenommen und verzögert abgeleitet.

Ja, wir Grüne sind uns bewusst, dass auf dieser Fläche einige Bäume stehen, die einem Neubau zum Opfer fallen werden. Auch die Belastungen für angrenzenden Wohnbereiche werden nicht erträglicher werden. Aber alle angedachten Varianten sind nicht umsetzbar, sei es aus Kosten- oder Bautechnischen Gründen.

  • Pavillons aufstocken ist statisch nicht möglich, Abriss und Neubau würde den Wegfall von 16 Räumen während der Bauzeit bedeuten. Wo sollen Ersatzräume geschaffen werden?
  • Aufstockung der 2-fach Turnhalle bzw. der Umkleideräume haben sich als nicht ausreichend erwiesen.
  • Fläche des Trafohäuschens am Mehrzweckspielfeld würde nur eine geringe Zahl an Räumen schaffen (2 – 4), zudem die Schulhoffläche weiter reduzieren.
  • Aufstockung des Küchentraktes zum Schmittergarten ist nach aktueller Einschätzung statisch nicht möglich, zudem wäre die Durchführung der Bautätigkeiten(Anlieferung) durch die Fußwege im Schmittergarten nahezu unmöglich, die Dhünnbrücke lässt ebenfalls keinen Bauverkehr zu. Das Gleiche gilt dann auch für einen Neubau an dieser Stelle.

Um die Zukunft des Schulzentrums mit dem Gymnasium unter G9, der zweizügigen Realschule und der Grundschule mit dem dringend erforderlichen Raumbedarf zu sichern und für unsere Kinder gute und ausreichende Räumlichkeiten für ihren Schulbesuch zu schaffen, müssen die konkreten Planungen jetzt vorangebracht werden.

Sollten Alternativen bekannt sein, die noch keine Erwähnung im öffentlichen Diskurs gefunden haben, freuen wir uns diese von Ihnen zu erfahren und gegebenenfalls voranzutreiben.



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